Excel 16.11 und 16.11.1 für Mac: Keine Diagramme möglich

Das Naheliegende ist ja, die Ursache im Microsoft Programm zu suchen.

Ich muß zugeben, daß ich nur auf Office 2016 gegangen bin, weil dies in 64Bit programmiert ist und künftige Apple-Systeme 32Bit nicht mehr verarbeiten. Ansonsten sind aus meiner Sicht alle Office 2016 Programme lieblos aus der Windowswelt „übersetzt“
worden. Sie sind sluggish und enthalten ne ganze Menge an Bugs. Imgrunde muß man jetzt damit arbeiten wie mit einem kleinen Kind - manchmal gehts und manchmal nicht.

Was mir z.B. aufgefallen ist beim Formatieren (Zellen wie Grafiken): Wenn ich die Kacheln auf dem Menüband benutze reagieren diese sehr oft nicht. Benutze ich das gute alte Tastenkürzel cmd+1 läuft alles glatt mit den dortigen Einstellungen.

Daneben hat Apple auch viele Schnittstellen verändert. Wenn Dritte dann eine alte „Einflugschneise“ wählen, knallen sie gegen die Wand.

Gleiches gilt für die Struktur der neuen .xlsx oder .docx Formate.Deren Aufbau kann im Einzelfall dazu führen, daß das Programm an einer Stelle Daten erwartet, an welche von Office 2011 keine geschrieben werden.

Schließlich kann das Aufrufen von Adobe auch damit begründet sein, daß ein Microsoft-Programmierer vergessen hat, an einer bestimmten Stelle eine Komponente zu entfernen, welche er für die Fehlersuche während der Entwicklungsarbeit absichtlich reingeschrieben
hat. Für die Fehlersuche setzt man solche „flags“. Für’s Testen der Programmierung kann man sich dann die Stelle Anzeigen an der der Fehler auftrat oder auch ein anders Programm starten.

Kurz gesagt: Microsoft weiß im Zweifel selbst nicht, warum Office 2015 funktioniert und 2016 nicht … oder man will es nicht wissen, weil z.B. eine Anpassung an Apples neue Schnittstellen zu teuer wäre oder man Kollateralschaden durch den Wechsel von
.xls auf .xlsx bewußt inkauf nimmt.

Ich arbeite inzwischen parallel auch mit LibreOffice. Wobei ich aber eine bestimmte Datei entweder komplett in eine LibreOffice-Datei umwandle oder bei Excel bleibe.

Es gibt aber noch andere Ansätze.

Microsoft Programme rufen möglicherweise auch Systemfunktionen von Apples OSX auf welche auch von Adobe benutzt werden. So im Stil des 12 Uhr Läutens einer Kirche. Da wird auch nicht unterschieden, ob die tiefste Glocke gar nicht gewollt ist. Zum Teil
sind seitens des OSX Preferences hinterlegt, was bei einem bestimmten Aufruf zu tun ist.

Beispiel: Du rufst eine Datei mit der Endung .psd auf. Das System „weiß“ dann aufgrund hinterlegter Steuerungen, daß dies bevorzugt mit Photoshop zu bearbeiten ist. In gleicher Weise könnten diese hinterlegten Steuerungen sich auswirken, wenn z.B.
in einem Word- oder Excel-Dokument Bilder eingefügt sind. Selbst kleinste Objekte wie etwa Symbole für eine Darstellung die mit Adobe bearbeitet wurden. Oder die aufgerufene Datei stammt von Dritten und enthält ein ausgeblendetes Blatt mit Adobe-Komponenten.
Durch den Wahnsinn, alle Dateien von überall und durch jeden bearbeiten zu könne (auch per Cloud) wird das noch komplexer.

Diese Steuerungsdaten waren bis zu Sierra in der Library hinterlegt. Nun liegen sie an anderer Stelle. Es könnte also sein, daß beim Programmieren von Office 2016 noch auf die alte Steuerungsstelle „gezeigt“ wird oder falsche Parameter weiter gegeben
werden.

Und dann sind da noch die Schriften. Solltest du irgendwann man ein tolles Angebot genutzt haben = 100 Adobe TT Schriften geschenkt … und eine dieser Schriften wird in der Datei verwendet kann auch dies zu merkwürdigen Effekten führen.

Meine Tips … falls du mal mit installiertem Office 2016 testen möchtest. Das grundsätzlich Vorgehen (z.B. mit „Dummy“) kann auch in vielen anderen Fällen helfen. Wenn man sich auskennt, kann man Dummy später wieder entfernen. Da Dummy aber wenig Platz
braucht, kann man für weitere Tests einfach Dummy2 erstellen

Schritt 1

Mit Time Machine einen kompletten Backup machen

Schritt 2

Sofern du es noch keinenTestNutzer haben- einen neuen Benutzer z.B. mit dem Namen „Dummy“ auf deinem Mac anlegen. Dem gibst du volle Adminrechte. Dann eine Kopie der .xls oder .xlsx Datei in den Briefkasten von „Dummy“ schieben oder sonst wie übertragen.

Nun neu starten und zu Dummy wechseln wodurch mögliche frühere Verhunzereien in deinem Benutzerbereicht ja nicht übernommen werden … Dummy ist quasi auf Werkseinstellung.

Kopie der kritischen .xls oder .xlsx in Excel 2011 öffnen und evtl. ausgeblendete Blätter einblenden.

Auf jedem Blatt alle Zellen auswählen (oben links draufklicken) und die Schrift auf Arial ändern … jeweils immer sichern.

Gleiches mit Grafiken machen. Ob es neben Grafiken noch weitere unscheinbare Adobe-Teile geben kann man mit „Gehezu“ überprüfen. Dort kann man nach Inhalten suchen … in deinem Fall solltest du „Objekte“ suchen. Werden da anderes Objekte neben den Grafiken
aktiviert gilt es, diese zu untersuchen bzw. zu löschen.

Prüfen, ob Makros enthalten sind - diese ggf. löschen.

Im Finder Suche nach „adobe“ wobei normalerweise nur oberflächlich gesucht wird. Um z.B. auch Systemdateien zu finden, muß man unter „andere“ diese Such-Option einblenden und dann „Systemdateien einschließen“ aktivieren. Werden Dateien angezeigt,
die merkwürdig erscheinen?

Sofern .plist Dateien angezeigt werden kann man diese getrost löschen. Damit verschwinden aber auch alle persönlichen Einstellungen. Ich mach es immer so, daß ich bei verdächtigen .plist Dateien per Rechtsklick „komprimieren“ aufrufe und dann das Original
in den Papierkorb ziehe. Es wird automatisch eine neue .plist erzeugt. Sollte das System unerwünscht reagieren, kannst man die neu erzeugte Datei löschen und die .plist.zip wieder entpacken. Damit hast man auch die alten Einstellungen wieder. Da Dummy ja keine
alten und defekten .plist enthält, wäre dies eher eine Maßnahme für den eigenen Benutzerbereich.









Nun geht es an’s Testen … gibt es beim Öffnen keine Probleme mehr scheint das Problem in deinem Benutzerbereich zu liegen. Denn der Benutzer „Dummy“ ist ja auf Werkseinstellungen. Ansonsten folgt ...

Schritt 3

Sollte es aber Problem mit übergreifenden Einstellungen geben liegt die oft an Caches bzw. an Launch-Dateien.

Um das automatische Starten zu steuern, mußte man vor Sierra nur die Datei com.apple.LaunchServices.plist in der Library löschen. Damit war alles aus Auslieferungsstand. Hat man aber über cmd+i hinterlegt, daß z.B. eine Textdatei immer mit MS Wort
und nicht mit dem Texteditor zu öffnen ist, dann mußte man diese Ausnahme neu festlegen.

Heute ist es komplizierte, diese Einstellungen z.B. über das Terminal zu beeinflussen. Einfacher ist es z.B. mit dem kostenlosen Programm Onyx.

https://www.titanium-software.fr/en/onyx.html

Für jedes OSX gibt es eine maßgeschneiderte Onyx-Version. Startet man Onyx, muß man jedesmal erst einer generelle Überprüfung zustimmen. Danach kann man z.B. über „Optimieren“ die LaunchServices aktualisieren. Auch gibt s Möglichkeiten, Caches zu löschen
und anderes zu bereinigen. Ein Klick auf „Info“ bringt jeweils Erklärungen. Ich würde die Häkchen wie per default eingestellt belassen und auf „Ausführen“ klicken. Das ganze am besten machen, wenn man Zeit hat ggf. auch mal eine Stunde zu warten.

Die Folge dieses Ausputzen: OSX hat keine Info mehr, mit welchem Programm eine Datei üblicherweise zu öffnen ist. Beim erstmaligen Öffnen wird man dann gefragt, welches Programm als Standard festzulegen ist.

Hat man Caches gelöscht kann es sein, daß der erste Start des Mac recht lange dauert, weil das System alle Caches neu erstellt.

So - dieser Vortrag wird die Welt nicht ändern. Aber vielleicht biete es doch Ansätze für’s Verständnis sowie für Tests bei ähnlichen Problemen

Hallo Moritz,

bei mir war Office 2011 zuerst auch noch installiert, als meine Probleme anfingen. Ich habe auch versucht testhalber ein altes Excel file zu öffnen, aber dort hatte ich die selben Probleme. Also trotz paralleler Installation von 2011 und 2016 konnte ich
mir in 2016 keine Diagramme anzeigen lassen oder erstellen.

Ich wünschte Alexandra oder jemand anderes würde auf meine beiden Fragen von oben noch antworten:

1. Was genau war das Problem? Setzt Excel 16.11 tatsächlich ein Adobe Abo voraus, um Diagramme erstellen und anschauen (in bereits erstellten Excel Dateien mit Diagramm, denn auch das ging nicht) zu können?
2. Woher weiß ich, wann ich wieder unbesorgt ein Office Update laden kann bzw. wann wird das Problem mit Office 16.11 behoben?

Viele Grüße,

Lili

Hallo Alexandra,

super, vielen lieben Dank für Deine Hilfe! Es hat geklappt und nun funktioniert Excel wieder uneingeschränkt. (Alle bekannten Probleme aus der von Dir verlinkten Anleitung traten auch auf, ließen sich aber genau wie beschrieben beheben.)

Nur zur Info, falls es andere auch noch betrifft: Ich mußte zum Starten von Word das EndNote (X8) Add-In deaktivieren (über den Customizer in EndNote, Cite While You Write), da es direkt zu einem Fehler führte und man sich endlos in der Fehlerschleife bewegen
kann, wenn man die automatische Fehlerberichterstattung und Wiederherstellung nicht beendet. Danach hat Word aber auch laut Beschreibung gestartet und anschließend konnte ich das EndNote Add-In auch wieder aktivieren und alles funktioniert nun wieder.

Für mein Verständnis habe ich noch ein paar Fragen:

1. Was genau war das Problem? Setzt Excel 16.11 tatsächlich ein Adobe Abo voraus, um Diagramme erstellen und anschauen (in bereits erstellten Excel Dateien mit Diagramm, denn auch das ging nicht) zu können?
2. Woher weiß ich, wann ich wieder unbesorgt ein Office Update laden kann bzw. wann wird das Problem mit Office 16.11 behoben?

Vielen Dank nochmals und viele Grüße,

Lili

Hallo Lili,

danke für deine Nachricht.

Versuche wieder zur alten Version zurückzukehren mithilfe dieses Artikels zum
Zurückkehren von 16.xx zu den 15.xx-Versionen
von Office 2016 für Mac.

Sag uns Bescheid, ob es geklappt hat oder wenn du weitere Fragen hast. Wir helfen dir gerne weiter.

Viele Grüße,

Alexandra

Habe in Excel für Mac Version 16.12 (180410) - also die Version ohne Abo - und testweise ein Zahlenfeld ausgewählt und dann "Einfügen" ... Liniendiagramm" gewählt.

Keine Probleme. Alle verschiedenen Darstellungsoptionen angeboten und nutzbar.

Ein Tip von mir: Obwohl es ja sehr weit hergeholt wirkt könnte es sein, daß ich durch die direkte Übernahme von Office 2011 Dateien in meine 2016er Umgebung "unsichtbare Flags" mitgezogen habe die in 2016 das Signal geben, korrekt Diagramme herzustellen.

Ich habe übrigens Excel für Mac 2011 nicht deinstalliert. Als Standard wird ja trotzdem Excel 2016 geöffnet.

Falls vorhanden wäre es also ein Versuch wert, mal in Excel 2011 eine .xls sowie eine .xlsx Datei mit Diagramm zu erstellen ... diese schließen und in Excel 2016 zu öffnen.

In Word 2016 ist die "Blockade" ganz extrem: Wenn man da in eine .doc Datei ein Bild einfügen möchte kommt ein Hinweis, daß man zuerst in .docx = das neue Format "Open XML"umwandeln muß. Früher in .doc eingegebene Bilder erschein z.T. nur als Platzhalter
mit einem roten "X"

Daraus ergäbe sich vielleicht eine Erklärung für das Problem: Daß es Konflikte zwischen alten Datein und dem neuen "Open XML" gibt