Wann wird eine Datei mit dem Dateiverwaltungsprogramm "Windows Explorer" unter dem...

Meine Frage: Wann wird eine Datei "A" (neue Dateiversion) mit dem Dateiverwaltungsprogramm "Windows Explorer" unter dem Dateisystem "NTFS" mit Datei "A" (alte Dateiversion) am identischen physischen Ort überschrieben?


Beispiel:


Ich habe gestern ein Foto mit der Kamera aufgenommen, welches auf der Speicherkarte der Kamera in der Datei "Bild_1.jpg" (Aufnahmedatum: gestern; Dateigröße: 4,2 Megabyte) abgespeichert wird. Anschließend verschiebe ich diese Datei unter dem Betriebssystem Windows 7/8/10 mit dem Dateiverwaltungsprogramm "Windows Explorer" auf die Computerfestplatte (HDD/SSD) in den Ordner "Bilder". Heute nehme ich mit der Kamera ein weiteres Foto auf, welches auf die nun freie Speicherkarte erneut eine Datei namens "Bild_1.jpg" (Aufnahmedatum: heute ; Dateigröße: 4,5 Megabyte) erzeugt. Diese Datei verschiebe ich anschließend unter dem Betriebssystem Windows 7/8/10 mit dem Dateiverwaltungsprogramm "Windows Explorer" auf die Computerfestplatte (HDD/SSD) in den Ordner "Bilder". Dabei werde ich vom Windows Explorer darauf hingewiesen: "Im Ziel ist bereits eine Datei mit dem Namen "Bild_1.jpg" vorhanden." Ich wähle die Option "Datei im Ziel ersetzen".


Was passiert nun? Entweder Möglichkeit A oder Möglichkeit B?


A) Die Datei "Bild_1.jpg" (Aufnahmedatum: gestern; Dateigröße: 4,2 Megabyte) wird mit dem Programm "Windows Explorer" auf der mit dem Dateisystem NTFS formatierten Festplatte (SSD/HDD) an dem exakt identischen physischen Festplattenort (Sektoren/Datenblöcke) mit der Datei "Bild_1.jpg" (Aufnahmedatum: heute ; Dateigröße: 4,5 Megabyte) überschrieben. Eine Dateiwiederherstellung mittels Rettungsprogrammen ist unmöglich, da beim physischen Löschen, auch als sicheres Löschen bezeichnet, der Speicherplatz ehemaliger Dateien (der beim logischen Löschen als ‚frei‘ gekennzeichnet wurde) ein oder mehrmals mit bestimmten Bitkombinationen überschrieben wurde. Somit können die bisherigen Daten nicht mehr oder nur mit einem erheblichen technischen (und damit finanziellen) Aufwand ausgewertet werden.*


B) Die Datei "Bild_1.jpg" (Aufnahmedatum: gestern; Dateigröße: 4,2 Megabyte) wird mit dem Programm "Windows Explorer" auf der mit dem Dateisystem NTFS formatierten Festplatte (SSD/HDD) an dem identischen logischen Festplattenort mit der Datei "Bild_1.jpg" (Aufnahmedatum: heute ; Dateigröße: 4,5 Megabyte) überschrieben. Allerdings bleibt der exakt identische physische Festplattenort (Sektoren/Datenblöcke) unverändert, da die neue Datei, welche eine gleichnamige alte ersetzte, an einem neuen freien physischen Festplattenort (Sektoren/Datenblöcke) gespeichert wird. Eine Dateiwiederherstellung mittels Rettungsprogrammen ist möglich, solange keine weiteren neuen Dateien gespeichert wurden, da das Dateisystem nur den Eintrag der Datei aus dem Dateiverzeichnis entfernt hat (Harter Link: Verknüpfung von Dateiname und Datei) und der bisherige Speicherplatz der Daten als ‚überschreibbar‘ geführt wird.


Information:

• Hierbei geht es um die Verwendung des "Windows Explorers" unter Windows 7/8/10; hierzu gibt es noch keine ausreichenden Informationen, wie sich das Programm beim Ersetzen gleichnamiger Dateien verhält; angeblich sei dies nämlich programmabhängig und nicht nur dateisystemabhängig (siehe: https://superuser.com/questions/61234/does-ntfs-overwrite-file-on-the-same-physical-location-sector). Meine eigenen Tests haben gezeigt, dass die Datei nach dem Ersetzen durch eine gleichnamige Datei nicht wiederherstellbar war (von mir getestet mit Piriform Recuva [kostenloses Datenwiederherstellungsprogramm] und der freien Datenrettungs-Software PhotoRec von Christophe Grenier und Testdisk von Christophe Grenier [Kommandozeilenprogramm zur Datenrettung auf Festplatten-Partitionen].
• Gibt es hierbei einen Unterschied, ob JPG-, BMP-, PNG-, TXT-, ODT-, MP3-, MP4-Dateien oder ähnliche durch gleichnamige ersetzt wurden?
• Gibt es hierbei einen Unterschied zwischen den Speichermedien HDD (hard disk drive) und einer SSD (Solid-State-Drive)?

Allerbesten Dank für sichere Antworten und bitte keine Spekulationen, aber gerne Antworten mit Belegen!


Viele Grüße an die tolle Microsoft-Gemeinschaft


NR-MB


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- Überschreiben Beim Überschreiben bleiben Restinformationen über die vorher gespeicherten Daten erhalten, die aber nur mit einem erheblichen technischen (und damit finanziellen) Aufwand ausgewertet werden können. Durch mehrmaliges Überschreiben kann die Restinformation so weit minimiert werden, daß eine Rekonstruktion ausgeschlossen werden kann. In den meisten Fällen führt eine Formatierung des Datenträgers (der Datenträger wird zur Nutzung in seinen Grundzustand versetzt) zum gleichen Ergebnis. Es kann aber zu Schwierigkeiten führen, wenn eine Formatierung das Ergebnis nicht herbeiführt. Bei MS-DOS in der Version 5.0 führt der FORMAT-Befehl nur bei Angabe des Parameters/U die Formatierung einer Diskette so aus, daß eine Rekonstruktion der Daten nicht mehr möglich ist. Ohne Eingabe des Parameters ist eine Formatierung im Ergebnis nur eine logische Löschung! Zu WORM-Platten muß angemerkt werden, daß sie in gewissen Konstellationen "mehrfach beschreibbar" sein können. In Fachzeitschriften wurde ein Verfahren beschrieben, mit dem auch eine Manipulation von Daten möglich sein soll. Bevor eine Schreiboperation auf einer WORM-Platte beginnt, wird bei einigen Herstellern ein "Blank-Check" vorgenommen, d.h. es wird geprüft, ob an der vorgesehenen Stelle, einem Sektor, bereits Daten gespeichert sind. Wenn der "Blank-Check" ausgeschaltet wird, könnte der Sektor ein zweites Mal beschrieben werden. Es würden neue "Löcher" erzeugt, die alten "Löcher" jedoch bestehen bleiben. In diesem Fall würden die Prüfbits i.d.R. nicht mehr stimmen und den Sektor als fehlerhaft ausweisen. Wenn jetzt mit geänderten Daten versucht wird, den Sektor zu beschreiben, würde zuerst festgestellt, daß er fehlerhaft ist und zu einem Reservesektor verzweigt. Dort würden dann die geänderten Daten gespeichert und bei folgenden Lesezugriffen als echte Daten angezeigt. In der Betrachtung der Löschproblematik ist wesentlich, daß in diesem Fall gespeicherte Daten durch Überschreiben unkenntlich gemacht werden könnten. Derzeit ist ein Löschen nicht möglich, weil die Software, die die WORM-Platte steuert, die überschriebenen Daten als fehlerhaft interpretieren würde. Die wenigen Reservesektoren der Platte würden dann für Fehlerkorrekturmaßnahmen in Anspruch genommen. Innerhalb kurzer Zeit wäre die Platte unbrauchbar. Die Software der WORM-Platten ist derzeit nicht in der Lage, die prinzipielle Möglichkeit des Löschens umzusetzen. Hier könnten die Anbieter eine Möglichkeit zum physischen Löschen von Daten erarbeiten. Quelle: https://www.datenschutz.hessen.de/_old_content/tb21/k16p1.htm