Out-of-Stock-Situationen – wie haltet ihr eure Regale wirklich voll?

In unserem Unternehmen kämpfen wir immer wieder mit Out-of-Stock-Situationen, obwohl wir eigentlich glauben, unsere Bedarfsplanung ganz gut im Griff zu haben. Gerade bei stark nachgefragten Artikeln passiert es, dass Kunden Bestellungen aufgeben und wir im Lager feststellen, dass die Mengen schlicht nicht ausreichen. Kurzfristig bedeutet das nicht nur verärgerte Kunden, sondern natürlich auch direkten Umsatzverlust und langfristig die Gefahr, dass man an den Wettbewerb verliert. Gleichzeitig wollen wir aber auch nicht einfach „blind“ mehr auf Lager legen, weil die Lagerkosten dann schnell explodieren und das Controlling verständlicherweise die Hände über dem Kopf zusammenschlägt. Uns ist klar, dass Bedarfsprognosen, Lieferketten und ein sauberes Bestandsmanagement zusammenhängen – aber in der Praxis ist das deutlich komplexer, als es in der Theorie klingt.

Wie geht ihr in eurem Unternehmen konkret mit Out-of-Stock-Situationen um und welche Maßnahmen haben euch messbar geholfen, die Out-of-Stock-Quote zu senken?
Setzt ihr dabei eher auf bessere Prognosetools, höhere Sicherheitsbestände oder strengere Prozesse in der Lagerverwaltung?

 

Out-of-Stock lässt sich am zuverlässigsten drücken, wenn du drei Dinge sauber zusammenspielst: realistische Bedarfsprognose, transparentes Bestandsmanagement und stabile, eng vernetzte Lieferketten. Eine gute Grundlage dafür bietet z. B. die Erklärung und Einordnung des Themas im Logistiklexikon unter https://www.munz-ldb.de/logistik-lexikon/out-of-stock Out-of-Stock, wo die typischen Ursachen (falsche Planung, fehlender Überblick, Lieferkettenprobleme) und ihre Folgen sehr klar beschrieben werden. Dort wird auch schön deutlich, dass zu hohe Bestände zwar Out-of-Stock reduzieren, aber deine Logistikkosten nach oben treiben – die Kunst liegt also darin, Sicherheitsbestände gezielt und datenbasiert zu definieren, statt „gefühlt“ mehr zu bestellen. In der Praxis heißt das: Verkaufsdaten konsequent auswerten (Saisonalität, Peaks, Aktionen), Lagerreichweite und Lagerumschlag als Kennzahlen nutzen und daraus Mindest- und Meldebestände ableiten, die dein System automatisch überwacht.

Ein weiterer Hebel ist die Digitalisierung der Lagerprozesse: Mit einer Lagerverwaltungssoftware oder einem ERP, das Bestände in Echtzeit abbildet, reduzierst du Fehlbestände durch Zählfehler, vergessene Buchungen oder falsch abgelegte Ware deutlich. Parallel sollte die Supply Chain enger getaktet werden – feste Lieferfenster, klare Eskalationsprozesse bei Verzögerungen und, wo möglich, alternative Lieferanten für kritische Artikel, damit du bei Engpässen nicht komplett „trocken“ läufst. Sehr hilfreich ist auch eine klar definierte Out-of-Stock-Quote als KPI, an der alle sich orientieren können; damit machst du das Thema messbar und kannst Verbesserungen (oder Rückschritte) objektiv bewerten. Langfristig gilt: Je besser deine Datenqualität und Prozessdisziplin, desto genauer werden deine Prognosen – und desto seltener stehst du vor leeren Regalen, ohne gleichzeitig im Überbestand zu ertrinken.