OneNote mit anderer Cloud nutzen

Hallo, ich habe befürchtet, dass WebDav nicht reicht...

Leider unterliegen die schulinternen Administrationen nicht meiner Kontrolle, ich muss also weiter nach einer softwareseitigen Lösung oder einem Workaround suchen.

Trotzdem vielen Dank!

Jens

Das geht leider nur mit OneDrive, da OneNote auf sehr spezielle, proprietäre Weise mit den Servern (der Cloud) kommuniziert. Dieses Protokoll heisst MS-FSSHTTP. Nur OneNote und OneDrive beherrschen das.

Falls Sie mal gehört haben, es ginge auch mit Dropbox, dann steckt darin ein Körnchen Wahrheit.

In diesem Fall verwendet man allerdings nur sog. lokale Notizbücher, ohne das o.a. Protokoll. OneNote glaubt dann, diese Notizbücher seien auf dem eigenen Computer gespeichert.

Das hat den offensichtlichen Nachteil, dass man nur mit OneNote auf Windows zugreifen kann und dann auch noch nur mit OneNote 2016.

Der nicht sofort sichtbare Nachteil ist, dass praktisch nur ein einziger Benutzer damit arbeiten kann. Auf eine sehr disziplinierte Weise (ich verkneife mir hier technische Details). Praktisch führt das unausweichlich irgendwann zur Korruption der Daten.
Gilt natürlich für auch alle anderen Alternativen, wie z.B. Google Drive.

Für Sie bleiben damit nur die Alternativen SharePoint (als hauseigene Cloud) oder die "klassische" Lösung basierend auf OneNote 2016 und Netzlaufwerken im LAN.

Bernd

Hallo Jens,

leider kannst du OneNote nicht mit anderen Cloud-Diensten nutzen. Es würde nur kompliziert und über viele Umwege funktionieren :-(

Grundsätzlich verstehe ich dann aber deine Schule nicht - wieso stellt man ein Produkt zur Verfügung das nicht eingesetzt werden kann? Selbst Word etc. senden Daten und sind ebenso Grauzone.

In welchem Zusammenhang willst du OneNote einsetzen? Ich kann aus der Praxis nur berichten, dass es durchaus möglich ist, DSGVO konform zu handeln: Wenn du personenbezogene Daten weglässt, stellt sich die Frage nach Datenschutz nicht - daher die große Frage
was du mit OneNote in der Praxis machen möchtest?

Im Übrigen sind viele Berichte und Stellungnahmen zu Microsoft in Bezug auf die DSGVO schon älter.

Ich persönlich sehe keine Probleme OneDrive zu nutzen und rate meinen Kunden auch nicht davon ab, da alle Kundendaten ausschließlich in Österreich, Finnland, Irland oder Niederlande gespeichert werden und Microsoft mehrere Zertifizierungen jährlich erhält.

Bei keinem Unternehmen der Welt kann eine Weitergabe von Daten in andere Länder garantiert werden - aber OneDrive Daten europäischer Nutzer werden in den oben genannten Ländern gespeichert.

Grüße Heiko

Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Leider ist es tatsächlich so, dass für alle Schulen ein Lizenzvertrag mit MS geschlossen wurde. Als Schule können wir nun alle Mitglieder der Institution mit Office versorgen. Das auch Ihnen aufgefallene Widersinnige
ist, dass wir dieses 'Geschenk' nicht (voll/sinnvoll) nutzen dürfen... Die meisten Schulen, auch meine nutzt Office dennoch, weiß aber, dass wir damit gegen das Datenschutzrecht verstoßen...

Ich habe vor, das geniale (und leider alternativlose) Kursnotizbuch von OneNote zu nutzen, also den direkten Austausch mit Schülern, die sich mit einem von der Schule eingerichteten MS Konto anmelden, um OneNote zu nutzen.

Die einzige Lösung, die mir noch einfällt, ist, die Schülerkonten zu anonymisieren, damit keine Verknüpfung mit Schülernamen (außer durch mich) möglich ist. Ist nur leider sehr umständlich - auf dem Weg zur Digitalisierung sicher kein Spaß.

Danke noch mal!

Jens

Super, danke für den Hinweis, ich kannte nur die erste negative Einschätzung des hessischen Datenschutzbeauftragten. Gut zu wissen, dass sich MS rede- und handlungsbereit zeigt. Ich werde wohl nun erstmal mit der Anonymisierung beginnen und hoffe aber, dass
die Gesetzgebung nicht mehr lange hinter dem politischen Willen zur Modernisierung in den Schulen hinterher hinkt.

Vielleicht schafft MS auch einen Präzedenzfall, denn viele weitere Schul-Apps aus amerikanischer Hand laufen ja ebenfalls Cloud-basiert.

Gruß

Jens