Siemens baut Chip zur Quantenverschlüsselung

Forscher des Austrian Research Centers und Siemens IT Solutions and Services haben in Kooperation mit der TU Graz nach eigenen Angaben den ersten Chip seiner Art gebaut, der dazu fähig ist, Nachrichten nach dem Prinzip der Quantenkryptografie zu verschlüsseln.
Hierbei werden die Bits eines digitalen Textes durch unterschiedlich ausgerichtete Photonen dargestellt. Der Absender sendet zunächst eine willkürliche Photonenfolge an den Empfänger. Beide Parteien messen nun mit einem Detektor die Polarisation der Photonen. Stimmt diese überein, generiert der Chip daraus einen Schlüssel, mit dem die eigentliche Nachricht kodiert wird.

Bei der Quantenkryptografie ist es sehr einfach festzustellen, ob die Nachricht abgehört wurde, denn nach den Gesetzen der Quantenphysik gleicht eine Abhöraktion einem Eingriff in das System, der die Anordnung der Photonen verändert. Stellt der Chip einen solchen Eingriff fest, generiert er einfach eine neue Photonenfolge, solange bis diese sicher übertragen wurde. Da jeder Schlüssel nur ein einziges Mal verwendet wird, gilt die Quantenkryptographie als sicher, zumindest so lange bis die Kryptoanalytiker eine neue Methode gefunden haben, um den Code zu knacken.

Momentan bauen die Siemens-Forscher in Wien ein Glasfasernetz, über das die per Quantenkryptografie erzeugten Codes sicher übertragen werden können. Das Netz soll laut golem bis Oktober 2008 fertiggestellt sein, auf den Chip selbst wird man nach Siemens-Angaben noch bis zum Jahr 2010 warten müssen, dann soll auch er in Serienproduktion gehen.

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