Wireless USB kommt

Nach vielen Verzögerungen steht die Wireless-USB-Technik auch hierzulande vor dem Start. Wir haben uns erste Produkte auf der Cebit angesehen.
Infrarot, Bluetooth, WLAN - dem Reigen der kabellosen Übertragungstechniken in der Computerwelt schließt sich nun eine weitere an: Wireless USB. Damit lassen sich gewöhnliche USB-Gerätschaften wie externe Festplatten oder Drucker drahtlos mit dem Rechner verbinden: Den Platz an der USB-Buchse des PCs nimmt ein kleiner Adapter ein, der einem WLAN-Stick ähnelt und per Funk mit einem USB-Hub kommuniziert, an dem wiederum die Peripherie angeschlossen wird. Die Stromversorgung übernimmt dann ein Netzteil am Gerät oder am USB-Verteiler.



Wireless USB soll die gleiche Geschwindigkeit erreichen wie USB 2.0, also theoretisch bis zu 480 MByte/s (Brutto). Das reicht auch locker für die Übertragung von HD-Videos. Allerdings wird diese Bandbreite nur über sehr kurze Distanz erreicht, schon eine Entfernung von wenigen Metern oder eine Wand reduziert die Geschwindigkeit deutlich. Wireless USB versteht sich daher auch nicht als Ersatz für WLAN, sondern konkurriert eher mit dem bedeutend langsameren Nahbereichsfunk Bluetooth. Während Letzteres für kabellos angebundene Mäuse und Tastaturen völlig ausreicht, wird W-USB wohl vor allem externe Festplatten und Kameras anbinden.



Auf der Cebit zeigen mehrere Hersteller entsprechende Produkte, vor allem Netzwerkspezialisten wie Belkin und D-Link. Da die nötigen Funkfrequenzen erst Mitte Januar für Europa freigegeben wurden, brauchen W-USB-Hubs aber noch einige Wochen für den Weg in den Handel. Dort sollen sie dann zwischen 150 und 200 Euro kosten. Zwar gibt es bereits Geräte, die von sich behaupten, "Wireless USB" zu unterstützen, dabei handelt es sich aber um proprietäre Lösungen, die etwa auf WLAN basieren. "Echte" W-USB-Geräte sind durch das "Certified Wireless USB"-Logo gekennzeichnet.